PMM aus der Bibliothek Mazarin.

Bossuet, Jacques Bégigne.
Discours sur l`Histoire universelle à Monseigneur le Dauphin : pour expliquer la suite de la Religion & les changemens des Empires.

2.000,00 

Brunet I 1134. Cioranescu 14031. Le Petit p. 420. Printing and the Mind of Man 157. Quérard I 427-28. Tchemerzine II 365-66. Erste Ausgabe, “Diese ›Abhandlung über die Weltgeschichte‹ ist das letzte nennenswerte Unternehmen dieser Art Universalgeschichte, die mit dem hl. Augustinus beginnt und den Lauf der Menschheitsgeschichte als durchgehende Manifestation der göttlichen Vorsehung interpretiert, welche die Menschheit ihrem Seelenheil entgegenführt. Bossuet war der berühmte Hofprediger Ludwigs XIV., dessen gallikanische Kirchenpolitik er gegen die römische Kurie verteidigte. Seine Predigten, insbesondere seine großen Grabreden, und eindrucksvolle Schaustücke dieses Genres der Barockliteratur. Er schrieb obigen Discours zur Unterweisung des Dauphin, dessen Erzieher er von 1670 bis 1679 war, denn, so erklärte er, ›die Geschichte ist der Ratgeber der Fürsten«. Das Buch reicht von der Schöpfung bis zu Karl dem Großen und liefert somit ein direktes Bindeglied zwischen der Geschichte des Auserwählten Volkes und dem Ursprung der französischen Monarchie; die Verherrlichung des Absolutismus – Gott im Himmel, der König auf Erden – ist sein Leitmotiv, und Bossuet wurde denn auch gebührend mit der Verleihung eines Bistums belohnt. Bossuets theologische und eschatologische Konstruktion wurde von Voltaire zertrümmert, dessen ›Essai sur l’Histoire‹ (202) ursprünglich als vorgebliche Fortsetzung des Discours von der Zeit Karls des Großen bis zu Ludwig XIII. beabsichtigt war. Bossuets Einfuß ist jedoch in populären katholischen Geschichtsbüchern noch immer nachweisbar, und obwohl der Discours als historisches Dokument heute wertlos ist, kann man an ihm als einem eilen Stück klassischer französischer Prosa noch immer seine Freude haben.” (PMM ebd. ) Beide Deckel tragen das Wappen des Kardinals Mazarin. Jules Mazarin, eigentlich Giulio Mazzarino, er unterzeichnete aber bis zu seiner Übersiedlung nach Frankreich als Giulio Mazzarini[1], (* 14. Juli 1602 in Pescina, Königreich Neapel; † 9. März 1661 im Schloss Vincennes, Königreich Frankreich) war ein französischer Diplomat und Kardinal italienischer Abstammung, seit 1659 Herzog von Nevers und Rethel sowie von 1642 bis 1661 regierender Minister Frankreichs als Nachfolger von Kardinal Richelieu. Zeit seines Lebens war Mazarin ein begeisterter Bücherliebhaber und baute sich eine Privatbibliothek auf. Diese umfasste mehr als 5.000 Werke, die nach seinem Tod dem Collège des Quatre Nations in Paris vermacht wurden, aus dem später die älteste öffentliche Bibliothek Frankreichs hervorging, die Bibliothèque Mazarine, welche 1691 im Ostflügel des drei Jahre zuvor nach den Plänen von Louis Le Vau vollendeten Collège des Quatre Nations (1662–1688) eröffnet und dem Publikum zugänglich gemacht. Ein Buchpreis 1698 dieses College ist der vorliegende Band, wie ein Widmungsblatt auf dem Vorsatzblatt verrät.Auf dem Innendeckel ist eine gestochenes Wappen-Exlibris von Henry Seymour Esq. zu sehen.
Sprache: fr

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Beschreibung

Paris, Sebastien Mabre-Cramoisy, 1681.

[2nn Bll.] 561 S. [3 nn Bll.] Quarto, Ganzledereinband der Zeit mit Wappensupralibros auf beiden Deckeln (Kardinalswappen Jules Mazarin) (restauriert)