Münster, Heimat des Regens.
Philomathi (Alexander VII., Pope), Fabio, Fabio Chigi und Wilhelm von Fürstenberg (Ed.).Musae iuveniles : Philomathi (i.e. Alexandri VII Papae).
4.500,00 €
CFR. Melzi II, 338; Vgl. Jöcher I, 254; Erste und einzige Ausgabe dieser erheblich erweiterten und überarbeiteten Ausgabe, der dritte Ausgabe insgesam (nach Köln 1645 und Antwerpen 1654) der sogenannten “Jugenddichtungen” unter dem Pseudonym Philomathi. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich der in Fabio Chigi (* 13. Februar 1599 in Siena; 22. Mai 1667 in Rom). Großformatiger und in klassischer “Typograophia Regia” -Manier großzügig gesetzter und breitrandig gedrucktes Werk in sehr gutem erhalt. Der Autor ging nach dem Studium als Nuntius in Köln und später dann als päpstlicher Legat für die Verhandlungen zum westfälischen Frieden nach Münster. Sein Versuch, als Mediator vermittelnd zwischen den beiden Hauptparteien, Habsburg-Spanien und Frankreich-Schweden, zu wirken, scheiterte jedoch an der unnachgiebigen Haltung des Papstes, der jegliche Kompromisse zum Nachteil der katholischen Kirche ablehnte. Sein Verhältnis zu Münster, wo er sich in der Folge 6 Jahre aufhielt, muss man als mindestens zwiegespalten bezeichnen. So findet sich in diesem Werk etwa das Gedicht: De Pluviis Monasterii Urbis Nimborum patriam quod te Mimigarda vocavi, Westphalicae telluris honos (iniuria verbo Absit) parce precor. Iam sextus volvitur annus, Expertus loquor, assiduo quod te imbre madentem [
] Der münsterische Regen Heimat des Regens! So möchte ich dich, Mimigarda, benennen! Dich, die Krone westfälischen Landes, ich bitte, verzeih mir; Denn ich will dich nicht schmähen. Sechs Jahre sind’ s nun, daß ich hier bin, Aber ich sah dich nicht anders als triefend von ständigem Regen. [
] in dem er sich wenig begeistert vom Münsteraner Wetter zeigt, aber auch das hiesigen “Keute Bier” Sie übergeben den Trunk aus fauler, gekochter Gerste den Flammen (..) und trinken selten Wein” mag dem sonnenverwöhnten Italiener nicht so recht munden. Schon bald wurde Chigi dann aber von Innozenz X. zum Kardinal mit der Titelkirche Santa Maria del Popolo kreiert, in der sich seit der Zeit des Bankiers Agostino die prächtig ausgestattete Familienkapelle der Chigi befindet. Kurz darauf wurde er in Rom mit dem Amt des Kardinalstaatssekretärs betraut. Nach dem Tode des Papstes brauchte das Wählergremium der Kardinäle im Konklave 80 Tage, um nach langwierigem Streit der in ihm vertretenen Parteien ein neues Oberhaupt der katholischen Kirche zu bestimmen. Am 7. April 1655 wählten 63 der anwesenden 64 Kardinäle Fabio Chigi zum neuen Papst (er selbst gab seine Stimme einem anderen) der den Namen Alexander VII. annahm.
Sprache: la
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Beschreibung
Parisiis E Typographia Regia [Paris, Typographia Regia]., Editio Novissima Prioribus Auctior et Emendatior 1656.
[6 nn Bll. gestochenes Titelblatt, gestochene Porträt-Vignette, gestochene Initiale] 274 Seiten [1 nn Bl. Kolophon: Parisiis, in Typographia Regia, curante Sebastiano Cramoisy, Regis ac Rginae (sic!) Achitypographo] mit einigen gestochenen Vignetten Imperial Folio, ziegelroter Ganzmaroquineinband der Zeit mit Wappensupralibros von Ludwig XIV. auf beiden Deckeln.