Erstausgabe des “Kölschen Psalters”
Dionysius Carthusiensis [Übers.], [Dionysius der Karthäuser] und Dietrich von Buxheim [hg.].Der Psalter latein vnd teutsch/ trewlich verdolmetscht vnd grüntlich außgelecht/ mit Christlicher erkleru[n]g/ auß Dionysio Carthusiano/ vñ vil andern heilgen lerern versamlet. Dar bey des Alten vnd Neuwen testamentz Cantica oder geseng außgelegt. Durch die Carthau[o]ser in Cöllen. [Hrsg.v.(B.Dietrich Loher von Strathum Vicarius ym Carthauß zu Cöllen)]. [Der Psalter latein vnd || teutsch /trewlich verdolmetscht || vnd grüntlich außgelecht/mit || Christlicher erklerug/ auß Dio||nysio Carthusiano/ vñ vil an=||dern heilgen lerern versamlet.|| Dar bey des Alten vnd Neu=||wen testamentz Cantica oder || geseng außgelegt. Durch die || Carthauser in C#[oe]llen.|| [Hrsg.v.(B.Dietrich || Loher von/ Strathum Vicarius ym Carthauß || zu C#[oe]llen … ||)]
3.500,00 €
VD16 B 3270 [nicht identisch mit VD16 B3269 dort abweichend mit der zusätzlichen Verlagsangabe Gennep]. Borchling/Claußen 1225. Benger, Gennep-Drucke, 3; Merlo 453, 471, 328, 478; Seltene, von den Kölner Kartäusern besorgte, zweisprachige Psalter-Ausgabe mit kölnischen Dialektformen. Die Veröffentlichung richtete sich direkt gegen die Psalter Übertragung Luthers und wurde jahrzehnte zuvor vom Karthäusermönch Dionysius besorgt. Dionysius gilt als der Verfasser von 187 Schriften; sein reichhaltiges Werk ist ein letzter Höhepunkt und zugleich Zusammenfassung spätmittelalterlicher Philosophie und Theologie. Huizinga zufolge wirke es so, als ob die ganze mittelalterliche Theologie noch einmal aus ihm zurückflutet. Seine Arbeit sei zusammenfassend, folgernd, nicht neuschöpferisch gewesen. Dionysius entwickelte ein partnerschaftliches Modell der ehelichen Lebensgemeinschaft, nach dem der Ehe- und Hausfrau als socia und amica des paterfamilias eigene Rechte zugestanden werden. Nach dem Fall von Konstantinopel (1453) verfasste Dionysius mehrere Kampfschriften gegen den Islam und die Türken, darunter eine Widerlegung des Korans (Contra Alchoranum, ca. 1454), deren 1540 in Straßburg gedruckte, gekürzte und paraphrasierte deutsche Übersetzung erstmals Koranverse in deutscher Sprache zugänglich macht. Die Holzschnitte im Psalter sind von Anton Woensam v. Worms; der Wappenholzschnitt auf der Titelrückseite stellt 6 Ahnenwappen der Äbtissin zu Schweinsheim, Hildegard von Rheineck, dar; auf der letzten Seite ist das Christuskreuz mit seinen Wundmalen abgebildet. Mit vier Holzschnitten von Anton Woensam: vierteilige Titeleinfassung (Merlo 453), verso ganzs. Ahnenwappen der Widmungsempfängerin Hildegard von Rheineck, Äbtissin zu Schweinheim (Merlo 471), ganzs. Arma-Christi-Kreuz (Merlo 328) und am Schluss ganzs. Vignette mit dem Wappen der Stadt Köln (Merlo 478).
Sprache: de
1 vorrätig
Beschreibung
1535.
[8] Bl., 905 [i.e. 907], [1] S., [2]Bl. Mit Hz.-Titelbordüre, 1 ganzseit. Wappenhz. und 1 gr. Hz. zum Schluss von A. Woensam sowie einigen Hz.-Initialen. 8 Bll., 905 (r. 875) SS., 2 nn Bll.[Paginierung springt von 249 auf 280.] Blindgeprägter Ganzleder der Zeit mit zwei Schliessen. (Der Einband stärler beriebn und Fehlstellen auf den Deckeln und am Rücken, Innen jedoch sehr frisch und wohlerhalten