Gallitzin [geb. Gräfin von Schmettau], Amalia Fürstin von, Frans Hemsterhuis Johann Wolfgang von Goethe u. a.
Die Sammlung Gallitzin.Die geistesgeschichtliche Wirkung von Amalia Fürstin von Gallitzin im Spiegel einer ausgewählten Sammlung von Dokumenten und Büchern ihres Freundeskreises und ihrer Familie. Umfangreiche Sammlung aus 5 Jahrzehnten zu einer der einflussreichsten Frauen im 18. Jahrhundert, Amalia Fürstin von Gallitzin. Die kenntnisreich zusammengetragene Sammlung legt geradezu ein museales Zeugnis ab: es finden sich nicht nur zahlreichen Beschreibungen, Widmungsexemplare und Briefe in Buchform, sondern auch Porträts, Ansichten, ein Theaterplakat, ein Stammbuch und vieles mehr in der reichhaltigen Kollektion.

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Amalia Fürstin von Gallitzin, geb. Gräfin von Schmettau (* 28.08.1748 in Berlin, † 27.04.1806 in Münster) war mit Hemsterhuis, Goethe, Herder, von Stein, Sprickmann u.v.a.m. befreundet und galt als „Pendlerin zwischen Aufklärung und Katholizismus“. Ihre beiden Kinder, Marianne und Demetrius Augustinus Gallitzin, erzog und unterrichtete sie selbst, zunächst beeinflusst vom Rousseau’schen Erziehungsideal, später von der eingeführten, epochalen Schulreform von Franz Freiherr von Fürstenberg im Hochstift Münster – was man besonders auch in der Erziehung Ihres Sohne Dimitri ablesen kann, der sich als Erwachsener zum Priester weihen ließ und als Missionar nach Nordamerika ging (besonders hier der Fellon Band aus dem Besitz der Familie). Die Sammlung unterstreicht in ihrer Zusammenstellung die Einzigartigkeit der Persönlichkeit der Fürstin von Gallitzin als unabhängige, kosmopolitische Frau, die mit den Geistesgrößen ihrer Zeit in intensivem Kontakt stand, reiste und unkonventionell in Kleidung und Auftreten war. Der niederländische Philosoph und Schriftsteller Frans Hemsterhuis gilt als ihr wichtigster philosophischer Lehrer. Sie war seine Muse, und sie bleib ihm bis an sein Lebensende in einem regen Briefwechsel verbunden. Johann Wolfgang von Goethe spricht in seinen Briefen und Aufzeichnungen ausdrücklich davon, dass sie den Schlüssel zu seinem seit langem verschlossenen Herzen gefunden habe, wie auch die Fürstin in ihrem Tagebuch notierte: „Goethe […] gab mir den schmeichelhaftesten Anlaß, in Korrespondenz mit ihm zu treten, indem er mir nach seiner Rückkehr schrieb, ich allein hätte den Schlüssel seines lange verschlossenen Herzens gefunden […].“ Sie beherbergte ihn mehrfach und überließ ihm ihre Gemmen-Sammlung. Als Salonière gründete sie den Kreis von Münster „Famila Sacra“ und inspirierte u.a. zu Theater, Philosophie, religiöser Unterweisung und schulischer Bildung. Die Fürstin hat durch ihren geistesgeschichtlichen Diskurs das Bildungsideal des 18. Jahrhunderts beeinflusst und modernisiert. Im Lebenswandel war sie ungewöhnlich und unkonventionell in Kleidung und Auftreten. Anlässlich eines Besuchs 1781 in Göttingen wird sie von Caroline Schlegel beschrieben als „eine sehr gelehrte Dame, nach griechischer Art gekleidet, mit kurzen Haaren, flachen Schuhen, selten ohne Diener zu sehen, der ein Halb dutzend großer Foliobände trägt, wenn sie mit einem Gefolge von 6 bis 8 Herren am helllichten Tag in unserer Leine badet […]“ (zitiert in Eckart Kleßmann: Universitätsmamsellen. Fünf aufgeklärte Frauen zwischen Rokoko, Revolution und Romantik. Frankfurt am Main 2008). Die Sammlung aus 5 Jahrzehnten gibt ein facettenreiches Bild dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit Amalia Fürstin von Gallitzin.
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Beschreibung

Bücherliste: I. Besonderheiten, Einzelstücke, Widmungsexemplare: Von allergrößter Seltenheit, hier unter dem Namen ihre Beichtvaters und Erziehungsratgebers Bernhard Overberg erschienen: 1. Gallitzin, Amalia von. Abhandlung vom Belohnen und Strafen. Münster, Aschendorf. 1796. 119 S. Erster Separatdruck der einzigen Schrift, die – unter dem Namen Overbergs – von der Fürstin Gallitzin zu Lebzeiten im Druck erschien. s. (GN Kaps. 14 Nr. 36 (UB Münster und Manuskript im Buchholtz Nachlass; I. Niehaus Veröffentlichungen in… Kat Gallitzin, Münster 1998. 116-118. Vorgebunden Bernhard Overberg, Anweisungen zum Zweckmässigen Schulunterricht für die Schullehrer im Hochstifte Münster. Dritte mit 2 Zugaben vermehrte Auflage. Nachgebunden: Zwey Zugaben zum Zweckmässigen Schulunterricht. Münster, Aschendorf. 1803. Marmorierter Ganzlederband der Zeit mit Rückenschild. 2. Monumentaler Stahlstich zeitgenössisch gerahmt. Amalie von Gallitzin. – Die Fürstin von Gallitzin im Kreise Ihrer Freunde (Franz Casper Bucholtz, Ferdinand von Druffel, Georg Kellermann, Familie Stolberg, Freiherr Adolph Droste Vischering, Marianne Prinzessin von Gallitzin, Caspar Max Freiherr Droste Vischering, Hyazinth Kistemacher, Theodor Katerkamp, Johann Mattias Sprickmann und im Hintergrund Prinz Dimitrij Gallitzin, vor dem Haus in Angelmodde bei Münster). Stahlstich von Paul Droehmer nach Theobald von Oer auf festem Velin, 1867/68. Das Blatt wurde vom Westfälischen Kunstverein an seine Mitglieder verteilt. Plattengröße 58,4 x 73,5 cm, Blattgröße 64,8 x 80,5 cm. Tiefer Abdruck in sehr frischem Zustand und aufwendiger, musealer Rahmung. 3. Das Gleiche im Format 50x 36 cm 4. Aus dem Freundeskreis der Fürstin Gallitzin zu Münster – Silhouetten um 1780. Goethe: geschnittene Silhouette, Brustbild nach links, Schweizer Reise 1779/1780. Auf weißem, oval geschnittenen Bütten alt montiert und auf späterem, bräunlich-grauem Karton leicht angeheftet. Weitere Silhouetten: Charlotte von Stein; Johann Georg Jacobi und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Gesamtformat 54×45 cm Einzelstück, Provenienz Antiquariat Fritz Eggert (Ausführliche Beschreibung liegt und Broschüre liegt bei. 5. Geschenkexemplar des niederländischen Philosophen Franz Hemsterhuis (1721-1790) für die Kinder seiner Vertrauten Amalie von Gallitzin, Marianne Dorothea (Mimi) und Demitrius (Dimitri). Beide Kinder versahen das Exemplar mit ihrem Namenszug (Marianne durchgestrichen, nachdem Demetrius das Buch erhalten hatte). Nachweislich wurde das Buch von Hemsterhuis bevorzugtem Buchbinder Christiaan Micke in Den Haag gebunden. (Lit. Van Leewen De achtiende-eeuwse Haagse Boekband (…) S. 400 Rolle XIII. S 401, Stempel 91. Exemplar aus der Bibliothek der Fürstin Amalia von Gallitzin zu Münster, Grüne Gasse (siehe auch Vergleichsexemplare mit dem ExLibris der Fürstin in der Konoglijke Bibliothel (KB) Den Haag, Sammlung Maas). Kenntlich nach der Rückensignatur IX . A : 17 ( wohl Regal IX, Brett A Exemplar Nr. 17) Der Titel: Salignac, Francois. Les Aventures de Télémaque, Fils Ulysse. Amsterdam, Aux Dépnes de la Compagnie, 1766. Museales Einzelstück mit unvergleichlicher Geschichte.( Beiliegend Provenienz-Stemma). 6. Hemsterhuis, Frans. Alexis ou de l`age d´or. Riga, Hartknoch, 1787 Kl.8°. 188 S. plus ausfaltbare Tafel im Anhang. Handgebundener grüner Maroquin-Einband mit Goldfiletten und floraler Rückenvergoldung aus der Werkstatt von Thomas van Os (vgl van Leewen .. ebd. ebd.) Erste und einzige Ausgabe, nicht für den Handel bestimmt, sondern wurde von Hemsterhuis verschenkt und je nach Grad der Freundschaft bei van Os oder Micke binden lassen. Dieser Titel wurde vom Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi herausgegeben, der in intensivem Austausch mit Hemsterhuis und Gallitzin stand. Gewidmet ist der Band im Vorwort “Diotima” dem Kosenamen für A. v. Gallitzin, die den Autor Sokrates nannte und deren Muse sie war. Stoddard no. 11 (in: The Book Collector vol. 50/2). 450 copies were printed. Binding: See, J. St. van Eeuwen, Frans Hemsterhuis` binders . (same issue of The Book Collector ., pp. 202ff): “In the last quarter of the eighteenth century Thomas van Os was without any doubt the best binder in The Hague and probably in the whole of the Netherlands. His most beautiful bindings, like some for Hemsterhuis, have a frame of lacework on the covers with an undulating contour, which consists of arcs in different sizes, small leaves, fruits, birds and insects in a composition that is only symmetrical with respect to the longitudinal axes of the covers and is sometimes even totally asymmetrical. Thus van Os was the only Dutch binder of his time to translate the asymmetry of Rococco in terms of gold tooling. His technique stands the comparison with that of the best binders .” Das durch Franz Hemsterhuis (1720-90) und Daniel Wyttenbach Ende des 18. Jhdts empfohlene populäre Philosophieren im Anschluß an die Alten herrschte in Holland auch noch während des 19. Jhdts vor. Hemsterhuis lernte durch die Bekanntschaft mit der Fürstin Amalie Gallitzin Goethe, Herder, Hamann, Mendelssohn und Jacobi kennen. Sein philosophisches Denken ist von der Lehre des Sokrates beeinflußt. Danach konstruierte er zahlreiche platonische Dialoge, die großes Ansehen bei den deutschen Klassikern genossen und teilweise von Herder übersetzt wurden. Tiefgehenden Einfluß hatte Hemsterhuis vor allem auf Novalis und überhaupt auf die Dichter und Denker der deutschen Frühromantik. 7. Hemsterhuis, Frans. Lettre sur les dèsirs à M.T.D.S., Paris (i.e. Haarlem or Den Haag). o.V. 53 S. 1 Bl. Mit drei gestochenen Vignetten. Ziegelroter zeitgenössischer Maroquineinband mit floraler Deckel- und Rückenvergoldung von Christiaan Micke. Erste und einzige Ausgabe, nicht im Handel; “T. D. S.” is Théodore de Smeth (1710-1772) aus einer adeligen Familie in Amsterdam. Stoddard no. 3.B Einband siehe: op. cit. Jan Storm van Leeuwen, Der achttiende-eeuwse Haagse boekband ., The Hague 1976, pp. 399ff., role V, role XXIII, and stamp 59 on spine. 8. (In Ihrem Bestand nur als Nachdruck/Microfiche). Goethe brachte sich von seiner Italienreise 200 Gemmen mit und verglich sie mit der Sammlung die er von Hemsterhuis und Gallitzin geliehen hatte. “Bey ihrer Betrachtung weht ein belebender Geist über die endlosen Trümmer”, schrieb Goethe (in: Über Kunst und Altertum ebd.)) : Goethe, Johann Wolfgang von. I: Ueber Kunst und Alterthum in den Rhein- und Mayn-Gegenden. II-VI,2: Ueber Kunst und Alterthum. VI,3: Ueber Kunst und Alterthum / aus seinem Nachlass hrsg. durch die weimarischen Kunstfreunde 6 Bände (alles Erschienene) in 18 Heften. Erster Band, erstes Heft – Drittes Heft des sechsten und letzten Bandes. Stuttgart, Cotta, 1818 (recte 1816) – 1832. Mit 5 (1 gefalteten) Kupfertafeln von C. A. Schwerdgeburth und 2 typographischen Falttabellen. Originalbroschuren (1-5) Originalbroschuren in Halbleder der Zeit. Goedeke IV/3, 542-571. Hagen 487. Hirzel A 327. Kippenberg I, 525. Speck 2227. Diesch 1644. Kirchner 4115. Brieger 271. – Erste Ausgabe des wichtigsten Publikationsorgans des alten Goethe, hier in einem Exemplar mit allen 18 erschienenen Heften. Die einzelnen Hefte in Original-Umschlägen, teilw. unbeschnitten. Die ersten drei Hefte in den von Goethe entworfenen illustrierten gest. Umschlägen. Vollständiges Exemplar mit den Heften im Originalzustand. – Ein klassizistisches Journal mit kunstgeschichtlichen, literarischen, ästhetischen und kulturgeschichtlichen Aufsätzen, in dem die Beiträge über Kunst und Architektur überwiegen. Während Goethes Anteil an den literarischen Beiträgen in Poesie und Prosa am größten ist, stammen die meisten kunstgeschichtlichen Arbeiten von Heinrich Meyer, andere sind von Goethe und Meyer gemeinsam verfasst worden. Das letzte Heft gaben die Weimarer Kunstfreunde aus dem Nachlass heraus. “Es enthält u. a. zwei Briefe Goethes über den Abschluß des Faust, wovon der eine an W. v. Humboldt gerichtet, am 17. März 1832, dem Tag an den Goethe tödlich erkrankte, geschrieben ist” (Deneke 478) Die Rücken der empfindlichen Broschuren teilweise etwas ausgebleicht, insagsamt von außergewöhnlich gutem Erhalt. In dieser Vollständigkeit und diesem Erhalt sehr selten. Schlüter über Goethes Besuch in Münster” “In Münster war er bei der Fürst in Gallitzin. Wo er mit außerordentlicher Liebe behandelt wurde; auch hat er keinen Aufenthalt mit solcher Liebe beschrieben wie diesen (in: Campagne in Frankreich”). Ich habe dieser Tage mit Professor Katerkamp und Kistemaker darüber gesprochen, welche damals mit Goethe mehrmals bei der Fürsten gespeist haben. Er hat immer die ganze Tafel auf das Brillanteste unterhalten.” 9. Goethe Schriften. Dritter Band. Iphigenie auf Tauris. Clavigo. Leipzig Göschen 1787. Aus dem Vorbesitz von J.H. Kistemakers, als Mitglied des Gallitzinkreises in Münster 1792 Goethes Tischgenosse “wohlgestaltete und wohlerzogene, an Geist und Gesinnung viel versprechender Jüngling” Goethe über Kistemaker. In der Subscribenteliste findet sich A. v. Gallitzin an einer der vordersten Stellen. 10. Theaterplakat Münster vom 11.02.1782 Anton Matthias Sprickmann: Der Spiritus-Rektor (und Programmverantwortlicher) des Münsterschen Theaters, Minister unter Fürstenberg und enge Freund von A. von Gallitzin. Er stand nach ihrer Übersiedlung nach Münster in engen Kontakt und Austausch und begleitet die Gräfin bei zahlreichen Reisen, namentlich “Auf der großen Reise des Jahres 1785, die nach Weimar zu Goethe und nach Halle in das Pädagogium.” Theaterzettel., Der Horcher hinter der Wand hört seine eigene Schand,… Aushangzettel (Münster) um 1800. Kl.Fol. Aufgeführt am Fastnachts-Montag (11. Februar 1782) auf dem Stadt- Münstrischen Theater, “mit lebendigen Personen”, eine “wohl einstudirte satyrisch-moralische Fastnachts-Komedia mit kuriosen Lustbarkeiten… in der Person eines Korsikanischen Grafen, Polnischen Prinzen und Chynesischen Mandarin”. Dieses Plakat ist in keiner Bibliothek, Archiv oder Museum nachweisbar. Von Sprickmann außerdem: 11. An den Kurfürsten. Am Tage seiner Zurückkunft. Von A. Sprickmann, Münster, 1774. Quarto, Buntpapiereinband. Äußerst selten. (Widmungsnehmer ist Max Friedrich von Königsegg, Erzbischof und Kurfürst von Köln. 12. Die natürliche Tochter, ein rührendes Lustspiel in fünf Aufzügen, Münster, Perrenon, 1774 (Erste Ausgabe.) Der Tempel der Dankbarkeit ein Vorspiel mit Arien, Münster Bey der Eröffnung der neuen Schaubühne am Namenstage des Kurfürsten. Münster 12ten October 1775. 13. Eulalia. Trauerspiel in fünf Aufzügen, Hildburghausen 1843. 14. Das Strumpfband, eine Klosterscene, in Deutsche Museum, Zwölftes Stück, Dezember 1776. 15. Bericht in Sachen Cleri Secundarii zu Münster, 1777. Folio in dekorativer Kattundruck-Papierbroschur. 16. Goethe, Erwin und Elmire. Text zur Ur-Aufführung im Churfürstlichen Theater zu München 1777. (irrig, da durch einen Theaterzettel im Stadtarchiv in Münster eine Aufführung im dortigen Theater, wohl auf Veranlassung von Kistemaker, nachweisbar ist ( liegt dem Heft als Kopie bei) 17. zeitgenössisches Stahlstichporträt 20 x 11 cm 18. Verzeichnis (..)Dr. Sprickmann (…) zu Münster und Stoll zu Arnsberg hinterlassenen Bibliotheken. (Auktionskatalog Friedrich Cazin Münster 06.12.1852) 19. Driver, Fridericus Mathias, Bibliotheca Monasteriensis sive Notitia de Scriptoribus Monatsterio-Westphalis. Münster, Theissen 1799. Sehr seltene Beschreibung der Münsterischen Biblibliothek mit Beschreibung u.a. der Mitglieder des Kreises von Münster und Auflistung ihrer Schriften: Droste, Fürstenberg, Hoffmann, Kistemaker, Overberg, Sprickmann und Zumkley 20. Raßmann, Ernst. Nachrichten von dem Leben und Schriften Münsterländischer Schriftsteller des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts. Münster, Coppenrath. 1806. Ausführliche Würdigung von Gallitzin und den Schriftstellern im Kreis von Münster. Demetrius Augustinus Gallitzin (* 22. Dezember 1770 in Den Haag; † 6. Mai 1840 in Loretto, Pennsylvania) war ein katholischer Priester, Missionar und Bildungspionier in den Vereinigten Staaten ( wo er ab 1809 den Namen “Father Smith”, der als Sohn der Fürstin Amalie von Gallitzin in Münster aufwuchs und im Kreis der Familia sacra erzogen wurde. Seine Erziehung, geistliche Entwicklung und seine Schriften gelten als beispielhaft für die Ideale und Überzeugung seiner Mutter und ihres Kreises. (Marianne an ihren Bruder Dimtri)”… Ihr (das der Mutter) Beispiel, Ihre Liebe mußten eine große Wirkung aus Dich ausüben.(…) Sie weihte dich auf eine tiefe und einfache Weise in das aszetische Leben ein”.. 21. Gallitzin, Rev. Demetrius A. Gallitzin. A Defence of the Catholic Principles, in a Letter to the Protestant Public. Pittsburgh, S. Engels. 1816. Extrem seltene Erstausgabe der Hauptschrift von Gallitzin, zugleich einer des seltensten Drucke Pittsburghs. Ganzlederband der Zeit mit wenigen ergänzten Außrissen. 22. Dasgl. Fourth Ed. (Correct. And enlarged) (1816)Baltimore, F. Lucas. Vierte, maßgeblich erweiterte Ausgabe mit dem neuen Anhang: An Appeal tot he Protestant Public. 23. Lemcke, Heinrich. Leben und Wirken des Prinzen Demetrius Augustin Gallitzin. Mit einem doppelseitigen Stahlstich. Münster, Coppenrath. 1861. Erste Biographie Dimitris mit Schilderung seiner Mutter und Kindheit in Münster. Selten. 24. Gallitzin, Demetrius. Gallitzin`s letters. A Collection oft the Polemical Works of the very reverend Demetrius Augustine Gallitzin. The Angelmodde(!) Press, Loretto, Pennsyvania, 1940. This Special Edition of 500 copies is issued in commemoration of the centenary of the author`s death. Nummer 218 von nur 500 Exemplaren. 25. Brownson, Sarah M.. Life of Demetrius Augustine Gallitzin, Prince and Priest, by Sarah M. Brown. New York, Pustet 1873.) Erste englischsprachige und sehr seltene Biographie von Demitrius, beschreibt seine Kindheit und Erziehung im Umfeld seiner Mutter und die spätere Übersiedlung in die USA.( Beiliegend Memorabilien seins Vertrauten und ersten Bischof in Amerika John Carroll.) 26. Lemcke, Peter Henry. Life and Work of Prince Demetrius Augustine Gallitzin. London, Longmans, 1940. Biographie mit neuerem Forschungstand sowie einigen Beigabe zur späteren Seeligsprechung. 27. Stammbuch Fürstenberg. Stammbuchblätter, vorwiegend aus Münster 1818-1823. Kirschroter, goldgeprägter Pappschuber. Die 37, teilweise mit Zeichnungen versehenen Blätter mit Gedichten und Sinnsprüchen, sind aus dem gemeinsamen Umfeld von Theodor zu Fürstenberg, der in engem Austausch mit seinem Onkel Franz von Fürstenberg stand und dessen Eintragungen dem gemeinsamen Familien- und Freundeskreis entstammen. (Auflistung liegt vor). 28. Widmungsexemplar von Johann Caspar Lavater an Franz Kaspar Buchholtz, Mitglied des Kreises von Münster und Patenkind von A. Gallitzin. Lavater, Johann Caspar. Hand-Bibliotheck für Freünde von Johann Kaspar Lavater. Manuscript. Allerley. (Zürich, Orell, Füssli und Compagnie), 1792. Goedeke IV/1, 273-74, 64; Schulte/Strathaus 164: Die Heftchen kamen nicht in den Handel, sondern wurden nur von Lavater an seine Freunde verschenkt. Die Titel stehen in gestochenen Umrahmungen und sind sind von Lavater mit der Jahres- und Bandzahl sowie der Widmung an den Empfänger. Titel von Lavater signiert, nummeriert und datiert. ” I. 1790 an Freund Buchholz in Münster 1793 an Franz Kasper Buchholz” und auf dem Titel “1. 1790 an Franz Kasper Buchholz”. 29. Berühmtheiten Münster. Ganzleder-Prägeband mit dreiseitigem Goldschnitt und Metallschliesse mit 16 Photos aus Karton, vorwiegend Kreis von Münster, um 1870. Von und zu A. v. Gallitzin: 30. Mittheilungen aus dem Tagebuch und Briefwechsel der Fürstin Adelheid Amalia von Gallitzin nebst Fragmenten und einem Anhange. Mit einem Bildnis (In Stahlstich), Stuttgart, Liesching 1868. 31. F.G. Schick; Overberg, Fürstenberg, Gallitzin, Stolberg. Schaffhausen, Hurter. 1855. 32. Briefwechsel und Tagebücher der Fürstin Amalie von Galitzi. Enthaltend bisher ungedruckte Briefe der Fürstin, ihrer Kinder, Fürstenberg`s, Stolberg`s, Overberg`s, der Grafen Romanzoff u.A..Münster Russel 1874 ff. 33. Dasselbe. Neue Folge, Tagebücher der Fürstin aus den Jahren 1783 bis 1800 erhalten. Ebd, ebd. 1876. 34. Dasselbe: Briefe der Fürstin an den Philosophen Frans Hemsterhuys. Ebd. Ebd. 1876. zusammen drei Bände in dekorativem etwas späteren Halblederbänden mit Rückentitel und Buntpapierbezug. “Goethe erhielt 1828 Katerkamps Biographie der Fürstin (i.e. dieses Buch). Sohn August schreibt am 29.01.1829 an Friedrich von Lück: “daß das übersendete Werk eine große, ja vielleicht allzu große Theilnahme bey ihm [Goethe] erregt hat.” 35. Katerkamp, Th. Denkwürdigkeiten aus dem Leben der Fürstinn Amalia von Gallitzin, gebornen Gräfinn von Schmettau. Mit besonderer Rücksicht auf ihre nächsten Verbindungen: Hemsterhuys, Fürstenberg, Overberg und Stolberg. 3 Bl., X, 307 S., 1 Bl. Mit 3 gestoch. Porträts in Punktmanier. Marmorierte Ganzlederband mit Goldfileten Und reicher Rückenvergoldung.. Münster, Theissing, 1828. Raßmann, Münsterl. Schriftsteller 171. NDB VI 53 (Gallitzin) und XI 325 (Katerkamp). Erste Ausgabe auf großem Papier, sehr schönes Exemplar. Um die Fürstin von Gallitzin und Franz von Fürstenberg scharte sich der “Kreis von Münster”, ein hochgebildeter, stark pädagogischer (Rousseau und Pestalozzi verpflichteter) und betont katholischer Zirkel, der u. a. mit Claudius, Goethe, Hamann, Herder, F. H. Jacobi, Novalis und Stolberg in Verbindung stand und das religiöse Bewußtsein der Romantik stark beeinflußte. – Die Porträts zeigen die Fürstin Gallitzin, Fürstenberg und Overberg. 36. Das Gleiche in breitrandiger unbeschnittener bedruckter Originalbroschur. 37. Löbker, Gerhard, Das Büchlein von Angelmodde oder Die Fürstin Amalia von Gallitzin und ihr Kreis. Mit einer lithographierten Zeichnung. Münster, Regensberg, 1875. 38. Galland, Joseph. Die Fürstin von Gallitzin und ihre Freunde. Erster (und zweiter) Theil. Köln, Bachem 1880. 2 Theile in einem Band. 39. Das Gleiche als Bände 1-4 der Vereinsschriften der Görresgesellschaft, d.i.; Vereinsschrift 1: Galland, Joseph. Die Fürstin(…) erster Theil. Vereinsschrift 2: Norrenberg, P. Frauenarbeit und Arbeiterinnen-Erziehung in deutscher Vorzeit. Vereinschrift 3: Galland, Joseph. Die Fürstin (…), Zweiter Theil.) Vereinsschrift 4. Jahresbericht für 1880. Zusammen in vier Originalbroschuren. 40. Friedrich Leopold Graf von Stolberg. Amalia Fürstin von Gallitzin. (= Sammlung historisches Bildnisse VII) Freiburg, Herder 1872. 41. Brentano, Hanny. Amalia Fürstin von Gallitzin von Hanny Brentano mit Zwölf Bildern. (=Frauenbilder). Freiburg, Herder 1910. 42. Hänsel-Hohenhausen, Markus von. Amalie Fürstin von Gallitzin. Bedeutung und Wirkung. Anmerkungen zum 200. Todestag. Mit einem Beitrag über Frans Hemsterhuis und die Fürstin von Marcel F. Fresco und mit einer literarischen Miniatur von Demetrius Augustin Prinz von Gallitzin gezeichnet von Ilse Pohl. Frankfurt (u.a.): Frankfurter Verlags-Gruppe 2007. (2 versch. Exemplare) Zu Fürstenberg (arbeitete u.a. mit A. v. Gallitzin an einer neuen Schulordnung). 43. Esser, Wilhelm. Franz von Fürstenberg. Dessen Leben und Wirken nebst seinen Schriften über Erziehung und Unterricht. Münster, 1842. 44. Sökeland, Bernhard, Umgestaltung des Münsterschen Gymnasium durch den Herrn Minister Franz Freiherrn von Fürstenberg, nebst Nachrchten über Fürstenberg. Münster, Koerdincksche. 1828. 45. Brühl, Heinrich Joseph. Die Tätigkeiten des Ministers Franz Freiherrn von Münster (..). Münster, 1905 46. Fürstenberg, Schulordnung 22 Januar 1776. (Reprographischer Nachdruck 1960) 47. Herbst, Wilhelm. Matthias Claudius der Wandsbecker Bote. VIII, 359 S. Mit lithogr. Porträt. Schöner Halbkalblederbd d. Z. (Hofbuchbinder Ermold, Hannover) mit RTitel und reicher RVergoldung. Gotha, Perthes, 1857. Erste Ausgabe der ersten Biographie Matthias Claudius`. “Da Herbst sehr bestimmt zwischen Lebenschronik und der von ihm gepflegten weitere Kreise ziehenden Biographie unterscheidet, so haben wir (hier) ein Stück deutscher Geschichte vor uns, worin der Dichter den Mittelpunkt bildet. Kein Buch hat H. mit so liebevoller Versenkung in den Gegenstand geschrieben, als dieses” (ADB). Das Buch stieß auf unerwartete große Resonanz und wurde auch ins Englische und Holländische übersetzt. Weitere Ausgaben erfolgten 1863 und 1878. – Tadelloses Exemplar aus der Bibliothek der Marie von Hannover, Gemahlin des letzten Hannoverschen Königs Georg V., Tochter des Herzogs Josef von Sachsen-Altenburg. – Goed. IV 1, 973 t. Ab Seite 286 wird ausführlich über den Besuch von Claudius bei Gallitzin und ihrem Kreis berichtet, die beiden waren freundschaftlich verbunden. 48. Kistemaker, Joh. H. Kritik der Griechischen, Lateinischen und Deutschen Sprache. Münster, Theissing 1793 49. Kistemaker, J.H. Geschichte der Apostel mit Anmerkungen. Münster, Theissing. 1821. 50. (o.A.) Bernhard Overberg, in seinem Leben und Wirken dargestellt von einem Angehörigen (Reinemann). Münster, Theissing 1829. 51. Krabbe, E.F.. Leben des Bernhard Overberg´s. mit Overbergs Bildnis. Münster Aschendorf. 1831. Friedrich Leopold Graf zu Stolberg, seine Freundschaft zu Gallitzin und die sich daraus ergebende Konversion 52. Stolberg, Friedrich Leopold Graf zu. Jamben, Carlsruhe, Schmieder. 1785 53. Stolberg, Friedrich Leopold Grafen zu. Kurze Abfertigung der langen Schmähschrift des Hofraths Voß wider ihn. Nach dem Tode des Verfasser von dem Bruder herausgegeben. Hamburg, Perthes. 1820. 54. Stolberg, Christina und Friedrich Leopold Grafen zu. Gedichte. Erster und Zweiter Theil (alles) in zwei Bänden. Wien, Wallishauser. Originalbroschur. Mit mehreren Widmungsgedichten an A. v. Gallitzin und einer Ode an sie. 55. o.A. Freimüthige Beleuchtung einer merkwürdigen Begebenheit unserer Tage, des Übertritts des Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg Übertritt zur katholischen Kirche. Mit Bemerkungen über katholischen Glauben und Religiosität. Leipzig, Gräff. 1821.^ 56. Windel, Karl. Graf Friedrich Leopold Stolberg. Frankfurt. 1966. 57. Ueber den Übertritt des Herrn Grafen Friedrich Leopold zu Stollberg zur katholischen Kirche. Ausgehiben aus der theologisch-praktischen Linzer Monatthsschrift. Linz Fink. 1821. 58. Janssen, Johannes Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Sein Entwicklungsgang und sein Wirken im Geiste der Kirche. Mit Stolbergs Bildnis. Freiburg, Herder. 1882. 59. Keiper, Wilhelm. Friedrich Leopold Stolberg Jugendpoesie.. Berlin, Mayer und Müller. 1898. 60. Todesursache des Fr. Leop. Grafen zu Stolberg. Münster, Theissing. O.J. 61. Stolberg, Christian und Friedrich Leopold. Schauspiele mit Chören. Erster Theil (mehr nicht erschienen). Carlsruhe, Schmieder. 1787. 62. Hemsterhuis, Frans. Francois Hemsterhius Philosophische Schriften. Hg. Von J. Hilß. Zwei Bände. Karlsruhe. 63. Schlichtegroll, Weiller und Therisch. Friedrich Heinrich Jacobi nach seinem Leben und Wirken dargestellt von… München, Fleischmann. 1819. 64. Rassmann, Friedrich. Münsterischer Epigrammen-Cyklus. Ein Neujahrsgeschenk von Friedrich Rassmann. Auf Kosten des Verfasser. 1809. Rassmann war Redakteur des “Merkur” und eng mit dem Kreis von Münster, namentlich Sprickmann vertraut. Christoph Ludwig Hoffmann 1721-1807 war einer der angesehensten Mediziner seiner Zeit, Leibarzt von A.v. Gallitzin, Mitglied im Kreis von Münster und reformierte mit Fürstenberg das Medizinalwesen im Hochstift Münster. 65. Hoffmann, Christopg Ludwig. Abhandlung von den Pocken. Erster (mit einem Anhang zum ersten Theil und zweiter Theil (mit einem Bildnis). Münster, Perron 1770. 2 Bände. 66. Hoffmann, Chr. Ludwig. Unterricht von dem Collegium der Ärzte wie der Unterthan bey allerhand im zustoßenden Krankheiten und die besten Mittel treffen kann, seine verlorene Gesundheit wiederzuerhalten, nebst den münsterischen Medicinalgesetzen. Münster. Köerdinck. 1777. 67. Hoffmann, Christoph Ludwig. Vom Scharbock, von der Lustseuche, von der Verhütung des Pocken im Angesichte, von der Ruhr, und einigen besonderen Hülsmitteln, nebst einre Nachricht von dem Zustande und der Verbesserung der Arzneyvrefassung im Hochstifte Münster,. Münster, Perron. 1782. Erste Ausgabe. Grafik (Siehe auch Nr. 1-3, 9, 15) 1. Stahlstichporträt A.v.G. in Punktiermanier Format 19 x 25 cm 2. Haus Angelmodde. Wohnhaus der Fürstin Amalie von Gallitzin. Original Handpressen Kupferdruck. 3. Farb-Lithographie “Grabdenkmal der Fürstin Gallitzin” in Angelmodde um 1850. 4. Ganzseitige Zeitungsartikel mit Abbildung vom 30.11.1935 (Westf. Nachrichten) Fürstin Gallitzin und Ihr Kreis Franz Freiherr von Fürstenberg: Münsterscher Staatsminister, Gründer der Universität zu Münster, Schulreformer und Generalvikar. Nach der sich lockernden Bindung an den holl. Philosophen Frans Hemsterhuis, engster Vertrauter der Fürstin Gallitzin. 5. Brustbild. Dreiviertelprofil nach Links. Schabkunstblatt von Johann Georg Guck. Plattengröße 43,3 x 33,3 cm. Lithographische Anstalt Christian Espagne Münster 1824. (äußerst selten). Zeitgenössisches Stahlstich Porträt im Format 33 x 24 cm. 6. 2 Stahlstichporträts 22 x 13 cm. 7. Friedrich Leopold Graf zu Stolberg, Brustbild, 32 x 25 cm. In Stahlstich nach J.C. Rincklacke. Montierte Zeitungsausschnitte zu Stolberg von 1819.

versch. Verlage, 1800.