38. Antiquaria Ludwigsburg, 25.-27. Januar 2024

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Das Grauen des Krieges von Goya gebannt auf 80 Radierungen.

Goya, Francisco de. Los désastres de la guerra. Colección de
ochenta láminas inventadas y grabadas al agua-fuerte. Madrid,
Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, 1906.
Quer-folio (27:37 cm). 80 Aquatinta-Radierungen. 2 Bll. Titel
und Vorwort. Halbleinenband der Zeit.

20.000,–

Harris 121–200/III, 4; Delteil 120–199. Vierte Ausgabe. Eins von 275 Exemplaren, von den Originalplatten auf starkes Bütten ohne Wasserzeichen gedruckt. „This edition is excellently printed on very suitable papers.“ (Harris) Die berühmte Suite entstand unter dem Eindruck des spanischen Unabhängigkeitskrieges gegen Napoleon 1810–1813, deren direkter Zeuge Goya war, und gilt in ihrer apokalyptischen und drastischen Darstellungsweise als die vollendete Leistung des Künstlers auf dem Gebiet der Radierung. Im ersten Teil zeigt der Künstler die Brutalität und Entmenschlichung des Krieges selbst, im zweiten Teil die furchtbare Hungersnot in Madrid 1811–1812 und im letzten Teil – otros caprichos enfáticos – in beinahe karikaturhafter Weise die allgemeine Enttäuschung über die restaurativen Repressionen unter der Bourbonen-Monarchie und dem Klerus. Diese Repression hatte die Veröffentlichung dieses Meisterwerkes für Goya zeitlebens unmöglich gemacht, so dass der erste Druck erst 1863, also fast 20 Jahre nach Goyas Tod, in 500 Exemplaren möglich war. Es folgten zwei weitere Auflagen bis 1906. Zu der vierten Auflage, in nur 275 Exemplaren erschienen, schreibt Harris: „This (…) is considered much superior to the third.“ (Harris II, 175) Die Aquatinta-Radierungen sind außergewöhnlich tief und frisch. Bis heute kann der Einfluss von Goyas Bildsprache in der Kunst und darüber hinaus kaum überschätzt werden; so bezog sich etwa Picasso in seinem Gemälde „Guernica“ direkt auf dieses Werk, wie auch Hemingway in seinem Buch „For Whom the Bells Toll“. Kanten und Kapitale etwas bestoßen. Innen sehr gut.

Kants 300. Geburtstag – Erste Übertragung von Kants Werk in eine andere Sprache.

Kant, Immanuel [Emmanuel] und Hercule
Peyer-Imhoff (Transl.). Observations sur le
sentiment du beau et du sublime. („Beobachtungen
über das Gefühl des Schönen und
Erhabenen.“) Paris, Chez J.-J. Lucet, 1796.
4 nn S., 123 S. Groß-Oktav (13 × 20,5 cm).
Roter Ganzmaroquineinband mit goldgeprägtem
königlich portugiesischem Wappensupralibros
auf beiden Deckeln und sehr
reicher Goldverzierung.

8.500,–

Hatchuel, P. Bibl. Kant en Francais 1. „Première édition française dans la traduction de Jean-Marie Hercule Peyer-Imhoff. Portrait de Kant gravé par J. Beniry dit Dubuisson. Pour le portrait: Inventaire du fonds français après 1800, Cabinet des estampes, BnF, 1937, Vol. II, p. 185. [BnF R-12294]“ – „Certainly before 1781, the name Kant was not totally unknown at the University of Strasbourg where some students and professors had cited him in their research or in their courses, and the work of the Berlin Academy, containing the memoires of resolute Kantism opponents, was not completely ignored in France, but it was not until the French Revolution and even the end of the Convention and the beginning of the Directory, that is to say, nearly fifteen years after the Critique de la Raison pure was published, that Kant and his work was beginning to be talked about in France.“ (Jean Ferrari, L’oeuvre de Kant en France dans les dernières années du XVIIIème siècle in Les Études philosophiques No. 4, Kant (October-December 1981), pp. 399–411). Ausführliche Beschreibung auf Wunsch.
Freyhold, Konrad Ferdinand Edmund von. Bilderbücher. Band (II): Sport und Spiel. Köln, Schaffstein, H.& F., [1906]. 14 nn Bll. mit 12 kolorierten lithographischen Tafeln von K.F.E. von Freyhold. Quer-Quart (25,5 × 30,5 cm). Farbig illustrierter Originalhalbleinenband.

2.400,–

Stark, Schaffstein, S. 181 und 187. Erste Ausgabe des zweiten und wesentlich seltener Bandes der Freyholdschen „textlosen Bilderbücher“. An den Kanten minimal berieben, sonst sehr gut erhalten.
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Droste-Hülshoff, Annette von und Heinrich Nauen (Ill.). Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgigen Westfalen. Mit 10 Radierungen von Heinrich Nauen. 25. Flechtheim- Druck. Frankfurt am Main, Querschnitt-Verlag, 1923. 114 Seiten mit 10 Original-Radierungen von Heinrich Nauen, neun davon monogrammiert. Quarto. Grafisch gestalteter Originalpappband mit Rückentitel. Kapitale minimal berieben, sehr gutes Exemplar.

2.800,–

Rodenberg S. 356; Lang 248; Jentsch 139; Drenker-Nagels S. 159 f. Nummer 126 von 250 nummerierten Exemplaren im Druckvermerk vom Künstler signiert. Die gelungenste druckgraphische Leistung von Heinrich Nauen, einem der bedeutendsten Vertreter des „Rheinischen Expressionismus“.
First American Edition – Herzl, Theodor. The Jewish State. An Attempt at a modern Solution of the Jewish Question. Revised From the English Translation of Miss Sylvie d’Avidor with special preface and notes by and Notes by J.de Haas. New York, The Maccabaean Publishing Co., 1904. Xxii, 102 S. Mit einem Porträt Herzls. Schwarzer Ganzleinenband mit goldgeprägtem Deckeltitel.

6.800,–

PMM 381. Erste amerikanische Ausgabe nach der deutschen Erstausgabe 1896 und der ersten Übertragung ins Englische, London im selben Jahr, neu übersetzt. „In Herzls Buch kristallisierte sich zum ersten Mal die Idee einer nationalen Heimat für die Juden. Bis dahin hatten zwei Ansichten vorgeherrscht: entweder man befürwortete das Getto … oder man forderte eine Assimilation. … Herzl vertrat einen anderen Standpunkt. Durch sein Werk verwandelte er das jüdische Volk von einer passiven Gemeinschaft in eine selbstsichere politische Kraft.“ Kapitale und Rücken mit kleinen Gebrauchsspuren, Buntpapier neu einmontiert, die ersten und letzten Blätter mit kleinem Feuchtigkeitsrand, ohne Anstreichungen. Insgesamt noch gutes Exemplar des äußerst seltenen Gründungsdokument des Zionismus.
Wilde, Oskar und Otto Pankok. Wilde, Oscar, Ballade des Zuchthauses zu Reading C.3.3. Deutsche Nachdichtung von Arthur Holitscher. Mit sieben signierten Original-Radierungen von Otto Pankok. Fünfter Luxusdruck der Orplidbücher. Berlin, Axel Juncker Verlag, 1923. 32,5 : 26,0 cm. 63, [1] Seiten. 7 Radierungen. Handgebundener Original-Ganzpergamentband mit rotem Rückentitel und roter Fileteneinfassung auf dem Vorderdeckel (diese etwas berieben).

3.500 .-

Jäger 286–292; Horodisch, Wilde’s Ballad, S. 44; Jentsch 132; Lang, Expressionismus 261 (mit zwei großen Abbildungen auf Seite 187); Rodenberg 451. Nummer XXVII von nur fünfzig Exemplaren der Luxusausgabe, den einzigen Exemplaren, bei denen alle sieben Radierungen ebenso wie das Impressum von Otto Pankok handsigniert sind. Fünfter Luxusdruck der Orplidbücher. „This imposing quarto volume, beautifully set in 16 point Walbaum Roman, is the only edition of the Ballad to contain expressionistic illustrations. No one averse to expressionism will think the etchings beautiful, but he too will have to admit that they are highly expressive and form a compelling counterpoint to the text.“ (Abraham Horodisch) Gedruckt in der Didot-Antiqua bei O. Schmitt, die Radierungen bei O. Felsing. „The Ballad of Reading Gaol“ ist ein Gedicht von Oscar Wilde. Es erschien 1898 und ist Wildes letztes zu seinen Lebzeiten veröffentlichtes Werk. Wilde verarbeitete darin seine Zeit im Gefängnis von Reading, wo er zwei Jahre verbracht hatte, nachdem er 1895 wegen seiner Homosexualität zu harter Zwangsarbeit verurteilt worden war.
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