Trutz Nachtigall im ersten Abdruck der ersten Ausgabe mit 24 Notenkupfern – aus der Familie von Spee.
13.500,–
Die vorliegende Erstausgabe erschien in zwei Varianten, diese ist die erste, mit dem Schlusswort „fahl“ auf S. 255. (In der zweiten, korrigierten Variante lautet es „führet“. (Dünnhaupt ebd.) Die „Trutz Nachtigall“ gilt als wichtigstes Werk der deutschen Sprache im (katholischen) Barock und lehnt sich formal und sprachlich der sogenannten „Schäferdichtung des Vergil an“ (vgl. J. B. Diel, F. v. Spee, S. 89) und stach aus einem Umfeld, das überwiegend „Lateinisch dichtete und Französisch sprach“ (ebd.) bewusst heraus. So schreibt Spee in der Vorrede „TrutzNachtigal wird diß Büchleien genandt, weiln es trutz allen Nachtigallen süß, vnd lieblich singet, vnnd zwar auffrichtig Poetisch: also daß es sich auch wol bey sehr guten Lateinischen vnnd anderen Poeten dörfft hören lassen. Daß aber nicht allein in Lateinischer sprach, sondern auch sogar in der Teutschen man recht gut Poetisch reden vnnd dichten könne, wird man gleich aus diesem Büchlein abnehmen mögen, vnd mercken, daß es nicht an der sprach, sondern vielmehr an den personen, so es einmal auch in der Teutschen sprach wagen dörfften, gemangelt habe. Derohalben habe ich solchen zu helffen vnderstanden, vnd befliessen mich zu einer recht lieblichen Teutschen Poetica die baan zu zeigen.“
Einige Zeilen später findet sich in der Vorrede auch ein hilfreicher Tipp für die Lesenden: „Der Leser soll aber gute acht geben, daß er im lesen keinen buchstaben oder syllaben verändert, vnnd der Schlag vnd Klag vnartig werde.“ (Vorrede ebd.) Wie ungewöhnlich und neuartig sein Sprachgebrauch in diesem Buch ist, zeigt sich unter anderem in der Tatsache, dass sich bei Grimm (Deutsches Wörterbuch) mehrere Dutzend Erstnennungen finden, also Worte, die sich in der „Trutz Nachtigall“ zum ersten Mal gedruckt finden. So übernimmt der Kölner Jesuit auch Teile seines ripuarischen Sprachidioms in die Schriftsprache, was der Forschung bis heute ein weites Betätigungsfeld beschert. Aber auch Lehnworte aus dem Lateinischen, wie etwa bei „Dialekt“, was bei Grimm „aus lat. dialctus im frühsten beleg mit schwachen plur.“ (DWB Bd. 6, Sp. 852, Z. 21) ebenfalls als Erstnennung identifiziert wird. „Der Notenanhang [auf 24 gestochenen Notenkupfern] für bezifferten Baß und Solostimme fehlt in einem Teil der Auflage. […] Als Komponist wird Jacob Grippenbusch vermutet; vgl. Arnold Schmitz, in: Z. f. Musikwiss. 4 (1921/22).“ (Dünnhaupt ebd.)
Unser Exemplar war eine Schenkung aus der Familie von Spee an den Bonner Kirchenhistoriker Prof. Dr. August Franzen. Zu Spee von Langenfeld und seiner Familie findet sich Genaueres in: Westfälische Zeitschrift 165 (2015) S. 160 f. Der Pergamenteinband gedunkelt, aber wohlerhalten. Das gestochene Titelkupfer etwas angerändert und an den Kanten sorgsam hinterlegt; Buchblock teilweise mit winzigem Wurmgang, jedoch ohne Textverlust, das letzte Blatt (Errata) mit einem kleinen Loch mit minimalem Textverlust. Vereinzelt etwas fleckig, insgesamt aber gut erhaltenes Exemplar mit einmaliger Familien- Provenienz in repräsentativer Präsentationbox, in dieser ersten Druckfassung quasi unauffindbar.
„Galerie der Philosophen“ in Ölgemälden.
Einzelverkauf
Jean-Baptiste le Rond d’Alembert (1717–1783): Ölgemälde auf Leinwand
60 × 50cm/72 × 62cm
Francis Bacon (1561–1626): Ölgemälde auf Holz
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Georges-Louis Leclerc de Buffon (1707–1788): Ölgemälde auf Leinwand
60 × 50cm/76,5 × 64cm
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831): Ölgemälde auf
Leinwand 23 × 28cm/32 × 38cm
Paul-Henri Thiry d’Holbach (1723–1789): Ölgemälde auf
Leinwand 69 × 49cm/73,5 × 55,5cm
Immanuel Kant (1724–1804): Ölgemälde auf Leinwand
23 × 28cm/32,5 × 38
Pierre-Ambroise-Fr. Choderlos de Laclos (1741–1803): Ölgemälde
auf Leinwand 62 × 52/77 × 67cm
Michel Eyquem de Montaigne (1533–1592): Ölgemälde auf
Holz 49,5 × 39,5/58 × 69cm
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€ 2.000.-
Beide Deckel tragen das Wappen des Kardinals Mazarin. Jules Mazarin, eigentlich Giulio Mazzarino, er unterzeichnete aber bis zu seiner Übersiedlung nach Frankreich als Giulio Mazzarini, (* 14. Juli 1602 in Pescina, Königreich Neapel; † 9. März 1661 im Schloss Vincennes, Königreich Frankreich) war ein französischer Diplomat und Kardinal italienischer Abstammung, seit 1659 Herzog von Nevers und Rethel sowie von 1642 bis 1661 regierender Minister Frankreichs als Nachfolger von Kardinal Richelieu. Zeit seines Lebens war Mazarin ein begeisterter Bücherliebhaber und baute sich eine Privatbibliothek auf. Diese umfasste mehr als 5.000 Werke, die nach seinem Tod dem Collège des Quatre Nations in Paris vermacht wurden, aus dem später die älteste öffentliche Bibliothek Frankreichs hervorging, die Bibliothèque Mazarine, welche 1691 im Ostflügel des drei Jahre zuvor nach den Plänen von Louis Le Vau vollendeten Collège des Quatre Nations (1662–1688) eröffnet und dem Publikum zugänglich gemacht wurde. Ein Buchpreis von 1698 dieses Collège ist der vorliegende Band, wie ein Widmungsblatt auf dem Vorsatzblatt verrät. Auf dem Innendeckel ist eine gestochenes Wappen-Exlibris von Henry Seymour Esq. zu sehen.
VERKAUFT
€ 2.400 .-
VD16 ZV 9096; Äußerst seltene, erste ausführliche, gedruckte Polizei- und
Plebiszit-Verordnung der Stadt Köln. Breitrandiger schöner Druck, sehr wohlerhalten
mit nur leichten Bräunungen.
€ 2.500 .-
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€ 3.500 .-